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Wettkampfschwimmer leiden durch die Luft in Schwimmbädern häufiger an Asthma

Eines soll klargestellt sein: Schwimmen ist gut für die Gesundheit. Warum sollte man also nicht unter den bestmöglichen Bedingungen im Hinblick auf Wasser- und Luftqualität trainieren? Die Forschung hat klar gezeigt, dass Wettkampfschwimmer deutlich häufiger an Symptomen der Atemwege leiden.

Eine aktuelle vergleichende Studie* mit 1118 Teilnehmern aus dem Jahr 2021 bestätigt die Ergebnisse aus mehr als 25 Jahren Forschung, die bei Wettkampfschwimmern eine starke Verbreitung von Problemen mit Asthma und den Atemwegen zeigen. Es stellte sich heraus, dass diese Wettkampfschwimmer die höchste Exposition in Schwimmbädern aufweisen und deutlich häufiger angaben, unter Atemwegssymptomen zu leiden. Diese hohe Verbreitung von Atemwegserkrankungen legt nahe, dass Wettkampfschwimmer regelmäßig getestet werden sollten und ihnen eine spezielle medizinische Versorgung zuteil werden sollte.

In Zusammenarbeit mit FINA und IOC untersuchten² Mountjoy et al. objektive Beweise für Asthma bei allen Schwimmathleten, die an den FINA-Weltmeisterschaften in den Jahren 2005, 2007 und 2009 sowie den Olympischen Spielen 2004 und 2008 im Schwimmen, Synchronschwimmen, Tauchen, Wasserpolo und an Schwimmveranstaltungen in offenen Gewässern teilgenommen hatten. Ihre Schlussfolgerung war, dass Asthma/AHR bei Ausdauerschwimmdisziplinen in der Elite-Gruppe weit verbreitet ist und eine vielseitige geografische Verteilung aufweist. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Entwicklung speziell für den Wassersport entwickelter Präventivmaßnahmen, Screenings und Behandlungen notwendig ist. Die Analyse der Prävalenzdaten in den Wassersportdisziplinen zeigte auch, dass die Luftqualität in Schwimmbändern verbessert werden muss und Teamärzte stärker in Bezug auf die Asthmabehandlung informiert werden müssen.

Eine Studie³ aus dem Jahr 1996 von Drobnic et al. zeigte, dass die Inhalation von Chlor in der Luft während eines zweistündigen Trainings der einer achtstündigen Schicht eines Schwimmbadangestellten entspricht und die maximale Arbeitsplatzkonzentration (TLV) erreicht und sogar übersteigt. Junge Schwimmer im Alter von 12-14 trainieren vier- bis fünfmal pro Woche zwei Stunden lang, wenn sie sich auf nationale Wettkämpfe vorbereiten. Elite-Schwimmer im Alter von 18-28 legen zwei Trainingseinheiten pro Tag ein und schwimmen bis zu 30 Stunden pro Woche, wenn sie eine Grundausdauer aufbauen. Daher ist es nicht überraschend, dass es so häufig zu Atemwegssymptomen kommt.

Quellen: *Quelle: BMC Sports Sci Med Rehabil. 2021 Oct.; 13(1):119 Asthma, allergies and respiratory symptoms in different activity groups of swimmer exercising in swimming halls (Asthma, Allergien und Atemwegssymptome bei verschiedenen Aktivitätengruppen der Schwimmer, die in Schwimmbädern trainieren). Marja Paivinen et al ²Quelle:  J Allergy Clin Immunol 2015;136: 588-94 ³Quelle: Medicine & Science in Sports & Exercise: February 1996- Volume 28 – Ausgabe 2 – S. 271-274

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